Team: Dr. Aimann Guwaich, Dr. Gregor Hierschbiel, Dr. Frank Klemm, Angela Blass, Helga Junker, Nadin Darwiche, Marinela Muntiu.
So 15:30 Ankunft im Hospital, Einrichtung aller Geräte und Medikamente vor Ort. Die Administration wurde aus dem Screening ausgelagert. Das ist ein großer Vorteil für uns, da es mehr Platz gibt und die Unruhe während der Untersuchungen wegfällt. Nach dem Einrichten hat uns der Fahrer vom KMKM ins Hotel gegen 18 Uhr wieder zurückgefahren. Um Kosten zu sparen, wurde ein Hotel in Stone Town für die Zeit angemietet. Angela und Aiman trafen dann zum Abendessen im Hotel ein.
Mo 08:00 Abholung durch den Fahrer vom Hotel, das KMKM erreichten wir von Stone Town in ca. 25 min. Dort erfuhren wir, dass der Empfang erst am Dienstag stattfinden wird. Somit erledigten wir die restlich verbliebenen Aufbauarbeiten und konnten dann ca. 12 Uhr starten. Patienten gab es wieder genug und nach allen Vorbereitungen inkl. Sterilisation der Instrumente konnten die ersten Katarakte (Nachstarpatienten) aus dem vorigen Jahr operiert werden.
Die 08:00 Fahrt zum Hospital. Dort waren alle Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung im Gange. Patienten und alle honorigen Personen nahmen vor dem Hospitalgebäude unter sonnengeschützten Markisen bis der Commedore eintraf Platz. Nachdem wir in der ersten Reihe neben dem Commodore Platz genommen hatten, erfolgten die üblichen Eröffnungsansprachen, Ansprachen der Chefin Mwashamba des Hospitals, Begrüßungsworte von Frank und zum Abschluss die Rede des Commodore. Funk und Fernsehen übertrugen das Zeremoniell. Gegen 11 Uhr konnten wir endlich mit unseren Arbeiten fortfahren. Im OP und im Screening wurde dann bis 17 Uhr gearbeitet.
Mi 08:00 Uhr Fahrt zum Hospital. Kurz nach dem Beginn fiel das Phakogerät aufgrund eines Kurzschlusses am Stecker der Phakosonde aus. Kurze Zeit danach brannte die Lampe am OP-Mikroskop durch. Das bedeutete ein Komplettausfall der Geräte im Augen-OP, weitere Katarakt-Operationen waren bis auf weiteres nicht mehr möglich. Eine entsprechende Ersatzglühlampe war im Hospital nicht vorhanden und musste jetzt dringend rangeschafft werden. Auch nach Hilfe durch Techniker aus dem Moja-Krankenhaus konnte das Phakogerät nicht wieder zum Laufen gebracht werden. Wir entschlossen uns, alle vorliegenden Patienten mit Pterygium zu operieren. Da eine Reparatur des Phakogerätes nicht in Sicht war, musste eine Entscheidung getroffen werden, wie wir weiterverfahren. War es nicht genug, fiel nun auch die Glühbirne an der Spaltlampe aus. Da wir eine 2. Spaltlampe in Betrieb hatten, wurde diese nun ausgetauscht, da ein Ersatz auch hier nicht vorhanden war.
Aiman schlug vor, sein Standby Phakogerät aus Deutschland bringen zu lassen. Marinela in Worms musste nun in Deutschland alle Vorbereitungen treffen, Verpackung der Maschine etc. Der Flug wurde vom Reisebüro Bellingrodt für den nächsten Tag 11 Uhr ab Frankfurt gebucht. In der darauffolgenden Nacht um 1:30 Uhr war die Ankunft in Stown Town geplant.
Do 08:00 Uhr Fahrt zum Hospital. Im OP wurden weitere Pteryrgien operiert, das Screening konnte wie gewohnt weiterbetrieben werden.
Fr 01:30 Uhr Eintreffen von Marinela aus Deutschland mit der Ersatz-Phakomaschine.
Fr 08:00 Uhr Abfahrt für alle ins Hospital. Für Angela und Aiman war es eine kurze Nacht, da beide Marinela vom Flughafen abgeholt hatten. Im Hospital wurde dann das Gerät mit dem neuen Adapter in Betrieb genommen. Auch für die Spaltlampe wurde der Ersatz der neuen Glühlampe eingebaut, so dass den weiteren Katarakt-OPs nichts mehr im Wege stand.
Sa 08:00 Uhr Abfahrt zum Hospital. Der am Donnerstag beginnende Regen setzte sich auch am Samstag als Starkregen fort. Das bedeutete, dass weniger Patienten zum Screening gekommen waren. Kataraktpatienten aus dem letzten EYE CAMP konnten dafür telefonisch einberufen werden.
So Der freie Tag begann mit Starkregen, so dass der Plan nach Daressalam mit der Fähre zu fahren im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel.
Mo 08:00 Uhr Nach Fahrt zum Hospital fanden wir durch den Starkregen über Nacht weniger Personal und Patienten vor. Es wurde uns berichtet, dass viele Menschen, dass das durch den Starkregen in die Häuser eingedrungene Wasser am Morgen entfernen mussten. Gegen Mittag fiel der Generator wegen Überhitzung aus. Kurz davor arbeitet auch der Drucker am Refraktometer nicht mehr, so dass von diesem Zeitpunkt an, alle gemessenen Werte handschriftlich aufgeschrieben werden mussten. Über ETO, dem indischen Hersteller und den Techniker in Daressalam, versuchten wir zu eruieren, ob eine Reparatur per Ferndiagnose möglich ist, das war jedoch bis zum Ende des Arbeitstages nicht machbar.
Die 08:00 Uhr Da im OP in den letzten Tagen so viel Patienten operiert worden sind. Montag z.B. 19 Katarakte und 1 Pterygium, mussten wieder am Abend verschiedene Intraokularlinsen bei ETO in Daressalam bestellt werden. Die Lieferung erfolgte auch prompt am nächsten Tag.
Mi und Do 08:00 Uhr Beide Tage verliefen reibungslos mit wieder starkem Andrang von Patienten trotz Starkregen mit Unterbrechung. El Nino wird diese Regenzeit genannt, die in diesem Jahr jedoch etwas früher begann.
Fr 08:00 Uhr Fahrt zum Hospital. Wir hatten entschieden, noch bis zur Mittagspause gegen 12:30 Uhr Patientenscreening und Operationen fortzusetzen. Patienten waren ja immer da. Danach am Nachmittag begannen wir mit der Inventur im OP und im Screening und dem Abbau und Verstauen der Geräte. Nach dem Abschluss erhielten alle am 4. Eye Camp beteiligten Mitarbeiter des Hospitals ein „Certificate of Participation“ von Frank überreicht.
Sa 07:00 Uhr Abholung vom KMKM zum geplanten Ausflug nach Mnemba Island ab. Im Hospital machten wir Halt und stiegen in einen größeren Reisebus um, wo uns die Chefin des Hospitals, Dr. Hussein Ballack und weitere Mitarbeiter des Hospitals erwarteten. Nach ca. 1 Stunde Fahrt hatten wir den Strand erreicht, von wo aus wir per Boot in Richtung Mnemba Island fuhren.
Nach Zwischenstopp auf einer kleinen Insel, die in der nächsten Stunde im Meer versank, kamen wir endlich auf Mnemba Island an. Wir wurden dort vom Manager des einzigen Hotels Mwemba Island empfangen. Der anschließend geführte Rundgang verschaffte uns einen Einblick über das schöne Resort und die Insel.
Nach der Überfahrt zum Festland ging es wieder zurück mit dem Bus Stone Town, wo wir den interessanten Ausflug nach ca. 4 Stunden beendeten.
So: Beendigung unseres erfolgreichen Einsatzes mit einem äußerst hoch engagierten Team
Bilanz: Trotz der vielen Ausfälle des Equipments sprechen die Zahlen für sich.
Untersuchte Patienten: 1063 Anpassung von Lesebrillen: 363 Anpassung von Fernbrillen: 117 Ausgabe von Sonnenschutzbrillen: 246 Operierte Patienten: 140 davon Kataraktpatienten: 111 Pterygium: 29
Fazit: Im Gespräch am 09.11. bedankten sich Chefin Mwashamba und Dr. Ballack für den großen Einsatz des Teams auch im Namen des Commodore. Beide erwähnten an einer fortführenden Zusammenarbeit großes Interesse. Im Einvernehmen beider Seiten wurde vorgeschlagen Ibrahim Fadhil Juma zum Augenarzt auszubilden. Die finanzielle Unterstützung wurde zugesagt. Die Projektplanung Augenklinik wurde mit Hilfe unserer Unterlagen erstellt und liegt jetzt dem Vize-Präsidenten zur Genehmigung vor. Auf Anfrage, wie wir weitere Geräte nach Sansibar bringen könnten, wurde uns zugesagt, dass die Transportkosten für einen Container die Regierung übernehmen würde. Wir müssten eine Liste des Equipments für den Zoll für die Importgenehmigung vorlegen. Der Container könnte auch mit anderen Ausstattungsgütern für ein Hospital beladen werden.
Unser Dank gilt allen Teilnehmern, Unterstützern und Sponsoren sowie den Organisationen BrillenWeltweit e.V. und action medeor International Healthcare Tanzania.
Berlin, 15.11.2023