Teilnehmer:
Dr. Christiane Schilling (Augenärztin, Teamleiter)
Dr. Katja Severing
Katja Liebsch (OP-Schwester)
Andre Stratonowitsch (Optometrist)
Die Vorbereitungen für unseren Einsatz verliefen wie immer mit Warten auf das rechtzeige Eintreffen der Importgenehmigung und der Arbeitserlaubnis. Während die Genehmigung für die Brillen rechtzeitig ankam, traf die Genehmigung für die Medikamente erst auf der Fahrt zum Flughafen ein. Aufregend war vor dem Abflug, dass Christiane am Flughafen feststellte, dass wichtiger Rucksack fehlte und noch in Suhl stand. Zum Glück wurde sie wegen der drei Koffer mit dem Auto nach Frankfurt gebracht. Also hieß es nun, einen Transport zu organisieren, um nicht die ganze Strecke zurück zu fahren und den Rucksack an einem Treffpunkt zu übernehmen. Es war ziemlich nervenaufreibend, klappte aber glücklicherweise alles gut.
Bei der Ankunft am Flughafen wurden erwartungsgemäß 6 von unseren 9 Koffern zur Kontrolle rausgezogen. Glücklicherweise waren in den ersten beiden zu öffnenden Koffern Brillen und Medikamente und nur wenig Abdecksets und Instrumente. Wir konnten also relativ ruhig die Importgenehmigungen vorzeigen. Diese wurden gründlich geprüft. Hilfreich war auch ein Schreiben des Lions Club, dass alles Geschenke für Puma seien. Jedenfalls kamen wir nach ca 2 Stunden ohne Zoll zu zahlen mit allen Sachen durch.
In Dareda kamen wir erst am Abend an, so dass außer Zimmer beziehen und Abendessen nichts mehr möglich war.
Die Ambulanz war schon für uns vorbereitet und nach Auspacken und Aufbau der Geräte konnte die Sprechstunde beginnen, die gut gefüllt war. Noch am gleichen Tag fuhren wir weiter Richtung Puma. In Gehandu warteten noch drei Patienten auf uns, die wir schnell untersuchten, um dann möglichst rasch weiterzufahren.
In Puma wurden wir ausgesprochen herzlich begrüßt und gleich mit dem Abendessen empfangen.
Am Folgetag bauten wir die Geräte auf. Bei der Testung zeigte sich, dass das Ultraschall B Bild Gerät defekt war. Auch das i Care Tonometer funktionierte nach ein paar Tagen nicht mehr und auch ein Batteriewechsel half nicht. Nach Rücksprache mit Dr. Frank Klemm nahmen wir Kontakt zum Techniker aus Daressalam auf, der am Wochenende kam. Leider bekam er beide Geräte nicht in Gang gesetzt. Das Ultraschallgerät musste nach Daressalam geschickt werden und das Tonometer benötigte deutsche Batterien.
Im OP mussten wir feststellen, dass die mitgebrachten Schlauchsysteme (Einmalschläuche) für das Megatron nur bedingt einsatzfähig waren. Als böse Überraschung zeigte sich, dass das Zeiss-Mikroskop nicht mehr in seinem Koffer war und niemand wusste, wo es sein könnte.
Die nächsten Tage gestalteten sich in der üblichen Art und Weise. Die Ambulanz war deutlich besser frequentiert als im Vorjahr und auch die Operationszahl war entsprechend höher.
Im Kloster ging gerade ein Infekt umher und Christiane erwischte es zuerst. Dank der fürsorglichen Versorgung mit einer Unzahl an Medikamenten durch die Schwestern und dem Verzicht von ihr auf den Sonntagsausflug, ging es aber schnell wieder besser.
Für die anderen Teammitglieder war die Fahrt nach Singida mit Einkaufsbummel und mit einer Bootsfahrt auf dem See ein eindrucksvolles Erlebnis.
Leider erschienen 15 Patienten nicht zur geplanten Operation bzw. kamen erst am Tag der Abfahrt.
Diese konnten wir nur auf das kommende Jahr vertrösten.
Insgesamt haben wir 417 Patienten untersucht, 30 Operationen durchgeführt, 134 Brillen angepasst und 139 Sonnenbrillen ausgegeben. Zwar hatten wir in Student Felix wieder eine große Hilfe, jedoch ist bei einer vollen Sprechstunde die Dokumentation in Krankenakte und Computer neben den Untersuchungen für eine Person kaum zu schaffen. Beim nächsten Einsatz sollte das berücksichtigt werden und ein weiteres Teammitglied dabei sein.
Für die Unterstützung unseres Einsatzes danken wir folgenden Firmen:
Omnivision Puchheim, Fa Ugietec, Klinikum Glauchau, Hermas Optik Schleusingen, Fielmann Suhl, Herrn Bodo Hufeland. Unser Dank gilt auch den vielen privaten Spendern, insb. wieder der großzügigen Spende der Carlos-und-Maria-Schmidt-Stiftung in Köln, dem Lions Club Düsseldorf.
Nur durch die vielfache Unterstützung kann unsere Arbeit und Hilfe fortgeführt werden.